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Formale Varianten in Wörterbüchern

  • alle zehn Finger lecken (DWB – ‚Finger‘).

  • sich alle zehn Finger nach etw. lecken (LdSpR – ‚Finger‘).

  • sich die Finger nach etw. lecken (WddU – ‚Finger‘).

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 100% im Aktiv (A) / 0% im Passiv
  • 95% in positiver Form (+) / 5% in negierter Form
  • 100% als Aussage / 0% als Frage (?)
  • 0% satzwertig (S) / 100% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) etw sehr schmackhaft finden (13✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: sich über den Genuß einer Sache außerordentlich ergetzen

    • WddU – ‚Finger‘: etw sehr schmackhaft finden

  • (b) recht lüstern, recht begierig darnach sein (1✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Borchardt: begierig auf etwas sein

    • DWB – ‚Finger‘: höchst lüstern sein

    • DWB – ‚fünf‘: recht lüstern, recht begierig darnach sein

    • DWB – ‚lecken‘: zeichen der lüsternheit nach etwas

    • Duden 11 – ‚Finger‘: auf etw. begierig sein, jmdn. heftig begehren

    • LdSpR – ‚Finger‘: begierig sein auf etwas

    • WddU – ‚Finger‘: auf etw begierig sein

  • (c) jmdn. sehr schätzen, gern für sich gewinnen wollen (1✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • OLdPhras: -

  • (d) etw. sehr gern tun wollen (3✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • OLdPhras: -

  • (e) etw. sehr gern haben wollen (2✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • OLdPhras: -

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 95% idiomatisch  und zu 5% wörtlich  gebraucht
  • In 0% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 0% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Fachtext: 0%
  • (b) Belletristik: 100%
  • (c) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell schriftlicher Kontext: 60%
  • (b) konzeptionell mündlicher Kontext: 40%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • WddU – ‚Finger‘: „»Nach« ist hier zeitlich gemeint: man leckt sich die Finger, nachdem man etwas Wohlschmeckendes genossen hat (Essen ohne Gabel)“

  • LdSpR – ‚Finger‘: „Man aß früher mit den Fingern und was ist da – zumal nach »leckeren« (!) Speisen – natürlicher, als sich die Finger abzulecken! Bei vornehmen Leuten wurden Waschschüsselchen gereicht oder beigestellt. | Der ursprüngliche Sinn der Redensart ist heute verschoben; das Verhältniswort ›nach‹ ist eigentlich zeitlich zu verstehen: wer etwas Wohlschmeckendes genossen hat, leckt sich danach noch die Finger ab, um sich nichts von dem Genuß entgehen zu lassen. Daher in dem Studentenlied ›Ça, ça geschmauset‹ (um 172): || Trinkt nach Gefallen, | Bis ihr die Finger danach leckt; | Dann hat's uns allen Recht wohl geschmeckt ... || Bei Lehmann 1639, S. 51 (Artzney 45): »Zu Kranckheiten hat man keine Artzney, daß man die Finger darnach lecket«. |“