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(a) Hals über Kopf (55✕) 

Formale Varianten in Wörterbüchern

  • Hals über Kopf (DWB – ‚stülpen‘).

  • Hals über Kopf (Duden 11 – ‚Hals‘).

Diachrone Angaben dazu in Wörterbüchern

  • WddU – ‚Arsch‘: „1900ff.“

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 0% im Aktiv (A) / 0% im Passiv
  • 100% in positiver Form (+) / 0% in negierter Form
  • 98,2% als Aussage / 1,8% als Frage (?)
  • 0% satzwertig (S) / 100% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) eig. vom fallen, stürzen mit dem kopfe vorweg, sodasz man wie über seinen eignen kopf hinwegfällt (8✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB: eig. vom fallen, stürzen mit dem kopfe vorweg, sodasz man wie über seinen eignen kopf hinwegfällt

  • (b) in der größten Eil (43✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: in der größten Eil

    • DWB – ‚Hals‘: überstürzt

    • Duden 11 – ‚Hals‘: überstürzt

    • LdSpR – ‚Hals‘: in toller Hast

  • (c) kopfüber. (4✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB – ‚hals‘: besonders drastisch scheint hals über kopf, es malt, wie unten hin gehöriges zu oberst erscheint

    • WddU – ‚Arsch‘: kopfüber.

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 100% idiomatisch  und zu 0% wörtlich gebraucht
  • In 0% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 3,6% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Fachtext: 5,5%
  • (b) Belletristik: 94,5%
  • (c) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell schriftlicher Kontext: 63,6%
  • (b) konzeptionell mündlicher Kontext: 36,4%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • DWB: „Dem Bild dieser Redensart liegt die Stellung des Halses gegenüber dem Kopf zugrunde; sie meint eigentlich den Hals vor den Kopf setzen und sich so überschlagen. Grimmelshausen schreibt im ›Simplicissimus‹ (II, 273): »daß ich nicht unbehend auf den darbey stehenden Tritt sprang, aber in einem Hui über Hals und Kopf herunter purtzelte«; in anderer Form 1696 bei Chr. Reuter im ›Schelmuffsky‹ (S. 27): »Wie sprung mein Herr Bruder Graf nackend aus dem Bette heraus und zog sich über Halß über Kopff an«. Vielleicht liegt der heutigen Form der Redensart aber auch eine frühere derbere Form zugrunde, wie folgende Wendungen vermuten lassen: »über ars und kopf bürzlen« (bei Johann Fischart), westfälisch ›Ärs öewer Kopf‹, schweizerisch ›Häupt über Arsch‹, mecklenburgisch ›Oever Kupp un Nars‹. Vielleicht ist das anstößige Wort, das sich in allen mundartlichen Formen der Redensart noch findet, erst hochsprachlich durch Hals ersetzt worden“

  • Duden 11 – ‚Hals‘: „»Hals über Kopf« ist eine jüngere Ne-benform von »über Hals und Kopf« und bedeutet eigentlich »mit Hals und Kopf zuerst, sich überschlagend«.“

  • LdSpR – ‚Hals‘: „Dem Bild dieser Redensart liegt die Stellung des Halses gegenüber dem Kopf zugrunde; sie meint eigentlich den Hals vor den Kopf setzen und sich so überschlagen. Grimmelshausen schreibt im ›Simplicissimus‹ (II, 273): »daß ich nicht unbehend auf den darbey stehenden Tritt sprang, aber in einem Hui über Hals und Kopf herunter purtzelte«; in anderer Form 1696 bei Chr. Reuter im ›Schelmuffsky‹ (S. 27): »Wie sprung mein Herr Bruder Graf nackend aus dem Bette heraus und zog sich über Halß über Kopff an«. Vielleicht liegt der heutigen Form der Redensart aber auch eine frühere derbere Form zugrunde, wie folgende Wendungen vermuten lassen: »über ars und kopf bürzlen« (bei Johann Fischart), westfälisch ›Ärs öewer Kopf‹, schweizerisch ›Häupt über Arsch‹, mecklenburgisch ›Oever Kupp un Nars‹. Vielleicht ist das anstößige Wort, das sich in allen mundartlichen Formen der Redensart noch findet, erst hochsprachlich durch Hals ersetzt worden“