Neue Suche | Filtern: von bis  

Formale Varianten in Wörterbüchern

  • einen Mohren weiß waschen (DWB – ‚waschen‘).

  • einen Mohren weiß waschen (Duden 11 – ‚Mohr‘).

Diachrone Angaben dazu in Wörterbüchern

  • DWB – ‚weisz‘: „seit dem 16. jh.“

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 100% im Aktiv (A) / 0% im Passiv
  • 100% in positiver Form (+) / 0% in negierter Form
  • 80% als Aussage / 20% als Frage (?)
  • 90% satzwertig (S) / 10% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) [silber] von schlacken befreien, reinigen (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB – ‚weisz‘: [silber] von schlacken befreien, reinigen

  • (b) sauber waschen; sich von einem vorwurf, verdacht reinigen (1✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: sich für unschuldig ausgeben

    • Borchardt: sich zu entschuldigen suchen

    • DWB – ‚weisz‘: sauber waschen; sich von einem vorwurf, verdacht reinigen

    • DWB – ‚beschönen‘: schön darzustellen suchen, rechtfertigen, d. h. seine häszlichkeit verdecken

    • DWB – ‚schön‘: entschuldigen, in günstiges licht setzen' [SCHM.2 2, 428. SCHÖPF 643. FRISCHBIER 2, 311a]

    • DWB – ‚weisz‘: reinigen

    • LdSpR: sich zu entschuldigen suchen

  • (c) seine unschuld darthun [obwohl] der betreffende thatsächlich nicht ohne schuld ist (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB – ‚rein‘: seine unschuld darthun [obwohl] der betreffende thatsächlich nicht ohne schuld ist

    • DWB – ‚schönen‘: sich schönen, sich entschuldigen

    • DWB – ‚weisz‘: sich nach auszen hin als rein, sauber, unschuldig hinstellen

    • DWB – ‚weiszblech‘: sich als unschuldig hinstellen

    • Duden 11 – ‚Mohr‘: offenkundig Schuldigen als unschuldig erscheinen lassen

  • (d) etwas unmögliches versuchen, vergebliche arbeit thun (9✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB – ‚waschen‘: etwas unmögliches versuchen, vergebliche arbeit thun

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 100% idiomatisch  und zu 0% wörtlich gebraucht
  • In 0% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 0% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Belletristik: 100%
  • (b) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%
  • (c) Fachtext: 0%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell mündlicher Kontext: 50%
  • (b) konzeptionell schriftlicher Kontext: 50%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • Adelung: „Das Silber weiß sieden, bey den Gold- und Silberarbeitern, die Oberfläche des verarbeiteten Silbers durch Sieden mit Weinstein und Küchensalz reinigen, welches ehedem auch weiß brennen hieß“

  • DWB – ‚weisz‘: „übertragen 'reinigen' erst seit dem 17. jh. belegt“

  • LdSpR: „Diese heute ausgestorbene Wendung verdankt ihre Entstehung der Beobachtung, daß das ins Feuer geworfene Metall von seinen Schlacken gereinigt und schließlich weißglühend wird. Die äußere Wirksamkeit des Feuers wird in der Redensart auf das innere Leben übertragen, was auf alte religiöse Vorstellungen hindeutet. ›Weiß‹ galt und gilt als Farbsymbol für die Unschuld und Sündlosigkeit (vgl. ›Eine weiße Weste haben‹). Die Läuterung des Schuldigen erfolgt im Fegefeuer, das ihn rein (weiß) brennt. Luther verwendet die Redensart sehr oft, z.B.: »weil sich der geyst so hell und weiß bornet«, oder: »daher auch das sprichwort komt, so man von solchen entschuldigern spricht: ey wie weiß bornet er sich.«“